Baute aus dem Nichts ein
Paradies
Vielleicht war es ein Eisvogel, der kurz blau durch das
Schilfrohr aufleuchtete. Es wäre Glück, aber nicht unmöglich,
dass man den vom Aussterben bedrohten Vogel im Garten von Bruno
Oberhänsli antrifft. «Er kommt so alle drei bis vier Tage
vorbei», erzählt er.
Das «Paradiesli», wie er den rund 3000 Quadratmeter grossen
Garten nennt, hat er in rund zehn Jahren erschaffen. Es war
einst Teil einer Fischzucht, und als die Besitzerin sich nicht
mehr darum kümmern konnte, übernahm das der 73-Jährige. «Ich
wollte helfen», erklärt er sein Engagement. «Es war alles kahl.
Die Natur brauchte etwas Unterstützung.»
Er habe angefangen, den Tieren und Pflanzen ein möglichst gutes
Umfeld zu schaffen. «Es ist alles ein
Kreislauf: Käfer brauchen Unterschlupf und bestimmte Pflanzen
und Vögel wieder die Käfer.»
Mit viel Spass hat er nach diesem Prinzip die Anlage von Hand
abgebaut und Tieren wie Pflanzen ein Plätzchen gegeben. Heute
gilt der Garten als Vorbild für die Förderung der Biodiversität.
Schulklassen dient er bereits als Lehrmittel und die Statistiken
der Vogelbeobachtung im «Paradiesli» nutzt die Vogelwarte
Sempach.
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